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Historique

Die Bibliothek La Grange ist eine der schönsten Sammlungen der Bibliothèque de Genève. Die Tausende von Bänden werden noch immer an ihrer Heimstätte aufbewahrt; indes kann man sie nicht vor Ort, sondern am Standort Bastions der Bibliothèque de Genève einsehen. Sie befassen sich vor allem mit Geschichte, Literatur und alten Sprachen. Die ältesten Bände reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Führungen werden jedes Jahr im Mai veranstaltet.

La grande salle de la bibliothèque de La Grange en septembre 2011

Das Anwesen La Grange wurde in den 1660er Jahren von Jacques François (1622-1702) geschaffen. Zwischen 1768 und 1773 errichten drei der Söhne des Bankiers Marc Lullin, der das Gut 1706 erworben hat, ein Herrenhaus im französischen Stil mit seinen Dependancen. Im Jahr 1800 erwirbt François Favre (1736-1814), ein Genfer Reeder, der in Marseille durch den Handel mit dem Orient ein Vermögen gemacht hat, das Anwesen von dem Bankier Jean Lullin (1745-1803), den die Französische Revolution ruiniert hatte.

Die Bibliothek La Grange ist das Werk seines Sohnes Guillaume Favre (1770-1851). Ursprünglich war vorgesehen, dass Guillaume Favre sich dem Handel zuwendet, deswegen studiert er nicht an der Universität. Indes, wird er zum Gelehrten und fühlt sich früh zu den Wissenschaften hingezogen, insbesondere zur Mineralogie, seiner ersten Leidenschaft. Er unternimmt drei Reisen nach Italien und fährt oft nach Paris. Er ist nicht nur ein Freund von Sismondi und Schlegel, sondern frequentiert auch Madame de Staël und den literarischen Kreis von Coppet.

Vierzig Jahre lang ist er Direktionsmitglied in der Bibliothèque publique (1809-1849), und auch der erste, der die in Genf hergestellten Wiegendrucke studiert. Zu Lebzeiten publizierte er sehr wenig, wenn man von einigen wissenschaftlichen Artikeln in der Bibliothèque universelle von Genf absieht, aber mehrere seiner Abhandlungen erschienen postum in den Mélanges d’histoire littéraire, nämlich Vie de Jean Marius Philelfe (eine Biographie des italienischen Humanisten), die Recherches sur les histoires fabuleuses d’Alexandre le Grand (Abhandlungen über das Thema der Legenden), der Essai sur la littérature des Goths, der sich mit dem Nibelungenlied befasst, und die Notice sur les livres imprimés à Genève dans le 15e siècle (eine Untersuchung zu den Genfer Wiegendrucken).

Guillaume Favre ist einer der Gründer des Genfer Lesezirkels Société de lecture (1818) sowie der Société d’histoire et d’archéologie de Genève (Genfer Gesellschaft für Geschichte und Archäologie, 1837) und neben Jean-Gabriel Eynard eine der führenden Persönlichkeiten der philhellenischen Bewegung. Er war Mitglied im Repräsentativen Rat (1814-1841), dem damaligen Genfer Parlament, sowie in der verfassungsgebenden Versammlung und im Grossen Rat (1842-1851), dem Nachfolger des Repräsentativen Rats. Als er das Anwesen La Grange erbt, lässt er 1814 die beiden kleinen Salons, die heute als Vorzimmer der Bibliothek dienen, im Empire-Stil umbauen und 1821 ein rechteckiges Nebengebäude errichten, das eine grosse Bibliothek im italienischen Stil beherbergt.

Im Jahr 1917 schenkt der Enkel von Guillaume, William Favre (1843-1918), der Stadt Genf die Villa de la Grange – die von nun an der Gemeinde als Stätte für Empfänge dient –, die dazugehörigen Dependancen sowie den darumliegenden Park von 20 Hektar. Ein Jahr später hinterlässt er der Stadt Genf die Bibliothek La Grange. Seitdem obliegt ihre Verwaltung der Bibliothèque de Genève.

Bibliothèque La Grange
Parc La Grange
68, quai Gustave-Ador
1207 Genève

Die Werke können nicht vor Ort, sondern im Parc des Bastions eingesehen werden.

Thierry Dubois
Konservator
thierry.dubois(at)ville-ge.ch
T: +41 22 418 28 43

Jean-Luc Rouiller
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
jean-luc.rouiller(at)ville-ge.ch
T: +41 22 418 28 65